Kirche GroßthiemigÜber Großthiemig

Laut Auskunft des Staatsarchives Dresden gilt der 4. Dezember 1389 als Datum der Ersterwähnung (Verkaufsurkunde des Ortes Thimmigk). Großthiemig ist eine deutsche Ortsgründung. Die typische Hofform ist der fränkische Dreiseitenhof. Hauptgebäude und Auszugshaus stehen giebelseitig, dahinter die Stallungen. Den relativ engen Hofraum schließt die Scheune ab. An den Straßenraum grenzen Vorgärten. Ortstypisch sind Putzfassaden und Holzlattenzäune mit Sockelmauer und Holzhoftor.

Großthiemig wurde entlang eines Baches angelegt, der seine Quelle zwischen Linz und Blochwitz in Sachsen hat und sich unterhalb des Dorfes in die Pulsnitz ergießt. Die ursprüngliche Siedlungsform ist bis heute erhalten geblieben. Die Hofstellen gruppieren sich entlang der Haupt- und Lindenstraße, die beidseitig des Lindenbaches verlaufen. Der Bach fließt entlang des Kirchhofes und des Denkmalplatzes. Die Haupt- und Lindenstraße sind durch zahlreiche Brücken miteinander verbunden, den Uferrand säumen Linden, das Ufer ist überwiegend geneigt und begrünt. Der Name wird abgeleitet von „tyrnenca“, d. h. Sumpf, Morast, Quelle.

Seit 1995 führt die Gemeinde ein Wappen, das einen Bach in Blau mit eine Brücke in Gold und einem darüberhängenden Lindenzweig in Silber auf grünem Grund zeigt.

Im Südwesten weitet sich der Straßenraum platzartig auf. Der Denkmalplatz, die Kirche mit begrüntem Kirchhof und Pfarrhaus, die Schulgebäude, die Gaststätte und Verkaufsstellen bilden einen erkennbaren Ortsmittelpunkt. Im Ort befinden sich einige Fachwerkhäuser, die auf Grund ihrer bildprägenden Funktion erhalten und saniert werden sollten. Ein markantes historisches Gebäude ist in der Hirschfelder Straße 26 auffallend. Hier befand sich einst das Kaiserliche Postamt und der Vergleich mit alten Ansichtskarten zeigt, dass der ursprüngliche Zustand bis heute erhalten blieb.

Die Kirche von Großthiemig ist ein unter Denkmalschutz stehendes gotisches Bauwerk (um 1400); unlängst wurden Turm und Fassade instandgesetzt. In den Jahren 1995/96 wurden im Turm umfangreiche Arbeiten durchgeführt (Rekonstruktion der Holzkonstruktion des Glockenturmes, Erneuerung der Elektrik und Reparatur der Turmuhr).

Wasserhaus Als weitere kulturhistorische Objekte im Ort stehen auf der Denkmalliste:

 

– Wasserhaus, Ortrander Straße, 1929

– Kommunales Backhaus in der Hauptstraße, 19. Jahrhundert

– Wohnstallhaus mit Einfassungsmauer und Hofpflasterung, Mühlenweg 2

– Hauszeichen und Schlusssteine im Bereich des gesamten Dorfes, 1. Hälfte 19. Jh.

– Steinkreuz in der Hirschfelder Straße (Bodendenkmal)

Nördlich der Kirche verläuft der Mühlenweg zur ehemaligen Wassermühle, an dem sich die wahrscheinlich ältesten Gebäude des Ortes befinden. Die Mühlenteiche mit markantem Bewuchs sind ein wichtiger innerörtlicher Grünbereich, in dessen unmittelbarer Nähe sich das Schwimmbad befindet. Die hohen Laubbäume haben einen großen ökologischen Wert. Der Ortskern ist gut durchgrünt, der Lindenbewuchs entlang des Baches, der Umgebungsbereich der Kirche, die Mühlenteiche sind wichtige Grünbereiche. Besonders die bäuerlich geprägten Gärten und Obstwiesen sind von ökologischer Bedeutung und bieten das ganze Jahr über wichtige Lebensräume für viele Tierarten.

Das östlich des Ortes gelegene Naturschutzgebiet „Lauschika“ stellt eine Restfläche des ursprünglich hier vorherrschenden Niedermoores dar. Es bietet gefährdeten Tier- und Pflanzenarten Lebensräume.

Die Gemeinde Großthiemig ist auf Grund einer relativ guten Ausstattung mit Versorgungseinrichtungen, der günstigen Verkehrslage und der reizvollen Umgebung ein attraktiver Wohnort. Für Gewerbebetriebe besteht westlich der Ortslage die Möglichkeit der Ansiedlung.

Wappen von GroßthiemigUnser Wappen
Geteilt von Grün über Blau durch eine gewölbte Steinbrücke mit Geländer, oben ein belaubter silberner Lindenzweig mit zwei Fruchtständen.

Erläuterung:
Die Motive im Wappen spiegeln die Lage des Ortes an einem mit Linden besäumten Bach, über den Brücken zu den einzelnen Gehöften führen wider. Das Wassermotiv geht auch auf den Ortsnamen ein, der niedersorbisch týmena „Sumpf, Quelle“bedeutet.

 

 

(Quelle: Amt-Schradenland.de )

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