LR: Als der Bürgermeister baden ging

Lausitzer RundschauHochsommerliche Temperaturen und kühles Nass boten am Wochenende Jung und Alt jede Menge Spaß beim Großthiemiger Badfest, das mittlerweile schon zum fünften Mal stattfand. „Die Idee, ein Badfest zu feiern, hatte der Bademeister Sven Przybylski.

Sie wurde von den Mitgliedern des Großtiemiger Dorfclubs aufgenommen“, erinnerte Dorfclubvorsitzende René Bodack. Zeitzeugen wie Frieder Naumann und Fritz Trobisch wissen noch gut, wie das Bad entstand. Damals sei die Wäsche am Bach gewaschen und auf den „Bachwieschen“ zum Trocknen und Bleichen ausgebreitet worden. Auf diesem Gelände wurde dann ein Badeteich mit Schaufel und Spaten ausgehoben. „Die Grundstückseigentümer mussten, je nach Größe ihrer Wirtschaft, Arbeitsstunden leisten. Die Bauern, die Pferdegespanne besaßen, mussten den Aushub abfahren. Andere Bürger beteiligten sich mit Handdiensten“, erzählten die Großthiemiger. Sie waren bei der Einweihung 1949 mit dabei. Es sei das erste, künstlich angelegte Freibad im Schraden gewesen. Spektakulär sei damals der Sprung des Bürgermeisters Hermann Klemm in das kühle Nass gewesen.

Wie sein Großvater vor 60 Jahren in Gehrock und Zylinder wiederholte der Bürgermeister Andreas Klemm am Freitagabend nach dem zünftigen Fassbieranstich den Sprung ins tiefe Wasser. Viele Großthiemiger waren gekommen, um unter großem „Hallo“ und viel Beifall dieses Spektakel mitzuerleben. Musikalisch wurden die Gäste von Jörg Trentzsch im weiteren Verlauf des Abends unterhalten.

Besonders für die Kinder hatten sich die Organisatoren um ein abwechslungsreiches Programm gesorgt. Über die Wasserspiele wie Tauchen, Wettschwimmen und Wasserball hatte der Bademeister die Aufsicht. Das traditionelle Neptunfest der Kinder war nicht nur für die Jüngsten ein Höhepunkt. Obwohl die Schattenplätze rar waren, verfolgten viele Eltern und Großeltern das bunte Treiben bei Kaffee, Kuchen und kühlen Getränken. Kinder, die das kühle Wasser scheuten, konnten sich auf der Hüpfburg, in einer Kreativecke bei Spielen und beim Basteln, aber auch bei Kutschfahrten amüsieren.

Wo mit Wasser gespritzt wird, ist auch die Feuerwehr meist nicht weit. Bei einer Übung zeigten Kinder und Jugendliche verschiedene Spritztechniken.

Der unterhaltsame Nachmittag wurde am Abend musikalisch durch „Die Hamster“ fortgesetzt. Mit Volksmusik und zahlreiche Showeinlagen begeisterte die Band die Gäste.

Das Fest ist stets mit einer Spendenaktion verbunden. Wenn es die Kasse hergebe, soll eine Rutsche fürs Freibad angeschafft werden, stellte Dorfclubchef René Bodack schon mal in Aussicht.

Wolfgang Kniese

Lausitzer Rundschau

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